Girokonto und Steuererklärung: Worauf muss man achten?

Das Girokonto ist für die meisten Menschen ein unverzichtbares Instrument des täglichen Zahlungsverkehrs. Doch in einer Zeit, in der immer mehr Transaktionen digital abgewickelt werden, gewinnt auch die steuerliche Betrachtung des Girokontos zunehmend an Bedeutung. In diesem Artikel möchten wir Ihnen daher einen Überblick darüber geben, worauf Sie bei der Versteuerung Ihres Girokontos achten sollten.

Das Girokonto im steuerlichen Kontext

Das Girokonto ist in erster Linie ein Zahlungskonto, über das sämtliche Ein- und Auszahlungen abgewickelt werden. Doch auch hier ergeben sich steuerliche Aspekte, die es zu beachten gilt. So können beispielsweise Zinserträge, die auf dem Girokonto gutgeschrieben werden, steuerpflichtig sein.

Zinsen und Freibeträge

Grundsätzlich unterliegen Zinserträge aus dem Girokonto der Kapitalertragsteuer. Dabei gibt es jedoch bestimmte Freibeträge, die vom Gesetzgeber festgelegt wurden. Für Ledige beträgt der Freibetrag aktuell 801 Euro pro Jahr, für Verheiratete verdoppelt sich dieser Betrag auf 1.602 Euro. Liegen die Zinseinkünfte unterhalb dieser Freibeträge, müssen sie nicht versteuert werden.

Abgeltungssteuer

Seit der Einführung der Abgeltungssteuer im Jahr 2009 erfolgt die Besteuerung von Kapitaleinkünften pauschal mit einem Steuersatz von 25 Prozent zzgl. Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Diese Steuer wird direkt von der Bank einbehalten und an das Finanzamt abgeführt. Eine separate Angabe der Kapitaleinkünfte in der Steuererklärung ist somit nicht erforderlich.

Was ist ein Girokonto - einfach erklärt

Verrechnung von Verlusten

Sollten Sie Verluste aus Kapitalanlagen oder Zinserträgen erzielen, können diese mit anderen Kapitaleinkünften verrechnet werden. Dies kann sich steuermindernd auswirken und zu einer Erstattung von zu viel gezahlten Steuern führen.

Steuerliche Behandlung von Girokontoüberziehungen

Ein Girokontoüberziehungskredit wird steuerlich als Darlehen betrachtet und unterliegt daher nicht der Kapitalertragsteuer. Zinsen, die für ein überzogenes Girokonto gezahlt werden, können jedoch als Werbungskosten geltend gemacht werden und mindern somit die Steuerlast.

Fazit

Insgesamt zeigt sich, dass das Girokonto auch steuerlich relevant ist und es daher wichtig ist, die steuerlichen Aspekte rund um das Girokonto im Blick zu behalten. Durch die Beachtung von Freibeträgen, die Verrechnung von Verlusten und die steuerliche Behandlung von Girokontoüberziehungen können Sie Ihre steuerliche Situation optimieren und gegebenenfalls Steuern sparen. Wir empfehlen daher, sich mit einem Steuerberater oder einem Finanzexperten über die steuerlichen Aspekte des Girokontos beraten zu lassen.

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